Bärbel Deckler berichtet von einem vierjährigen Mädchen, das mittags zu ihr kam und noch Hunger hatte. Die Leitung des Kinderhauses St. Albert in der Lindleinsmühle in Würzburg forderte die Kleine daraufhin auf, ihre Brotzeitdose zu holen und etwas zu essen. Das Mädchen erwiderte: “Ich habe nichts dabei, weil meine Mama kein Geld mehr hat.“ Das war zehn Tage vor Monatsende. Laut Bärbel Deckler passiere das öfters. Jedoch seit Leporello die Patenschaft für das Kinderhaus übernommen hat, kann in solchen Fällen Abhilfe geschaffen werden.
„Wir möchten dem Team
vom kunstvoll Verlag dafür ein
ganz herzliches Dankeschön sagen,
dass es den Stein ins Rollen
gebracht hat.“ Und wir freuen uns,
dass es so viele Mitstreiter gibt, die
den Ball aufgenommen haben, wie
Monika und Matthias Repiscus
mit ihrem Theater Bockshorn oder
Johannes Wolf und die Schüler des
Matthias-Grünewald-Gynasiums,
die ihr Weihnachtskonzert zugunsten
von St. Albert veranstalteten.
„Wir mussten Konzertpraxis bekommen
und so haben wir einen
öffentlichen Auftritt forciert, verbunden
mit einem guten Zweck“,
sagt Christian Stenz, Schüler des
Grünewald-Gymnasiums. „Und
wir hatten von der Patenschaft des
Würzburger Kulturmagazins Leporello
gelesen und gleich Susanna
Khoury, die Chefredakteurin, angerufen
und so kam die Geschichte
zustande“, erzählt die engagierte
Monika Repiscus vom Bockshorn.
So konnte vor wenigen Tagen nach
den 2000 Euro im September (Erlös
aus der Leporello-Stadtfest-
Loseverkauf und Privatspenden)
erneut 821 Euro dem Kinderhaus
übergeben werden, von Leporello
(300 Euro, Privatspenden), dem
Bockshorn (321 Euro, kompletter
Erlös aus dem Kartenverkauf des
Weihnachtskonzertes) und den
Schülern des Grünewald-Gymnasiums
(200 Euro, Konzert der
Klausurstücke in der Schule).
Anja Hartmann, Erzieherin im Kinderhaus, berichtet mit strahlenden Augen, dass von der Spende im September bereits schon mehrmals ein gesundes Frühstück für alle Kinder (100 Kids) zubereitet werden konnte. „Es war ein richtiger Gaumenschmaus, mit Vollkornbrot, Frischkäse und Schnittlauch, unzählige verschiedene Obstsorten, Müsli, Cornflakes und Joghurt für alle...!“ Desweiteren durften die Vorschulkinder vor Weihnachten alle in die „Zaubertrommel“, das Weihnachtsstück des Mainfranken Theaters. Mit den mittleren und großen Kindern ist noch eine „Farbenforscher- Führung“ im Würzburger Kulturspeicher geplant sowie eine Stadterkundung von der Residenz bis zur Festung mit den Zwergen und ein Besuch im Würzburger Rathaus am 16.März.
„Durch die
Öffentlichkeit, die Leporello mit
seinem Engagement erzeugt hat,
hat sich auch etwas ganz nachhaltig
Tolles in unserer Pfarrei
getan, es hat sich nämlich ein Förderverein
für uns gegründet, der
den Mittagstisch von 26 Euro pro
Kind für die Kinder übernimmt,
die bisher aus Geldmangel nicht
mitessen konnten“, erzählt Deckler
begeistert. Nun können alle 68
Kinder, die über Mittag im Kinderhaus
sind, zusammen speisen
und keines muss zusehen. „Bei uns
gibt es auch eine Familie, die hat
vier Jungs“, weiß Bärbel Deckler
zu berichten, „eines der Kinder ist
behindert, die Eltern haben beide
einen 400 Euro-Job und schaffen
es kaum alles zu schultern. Hier
können wir auch mit dem gespendeten
Geld mal das ein oder andere
Gute tun...! Ich kann es nicht
oft genug sagen,“ beteuert Bärbel
Deckler, „herzlichen Dank dafür!“
Spendenkonto St. Albert, Sparkassen Mainfranken Würzburg, BLZ 79050000, Kontonummer 44 05 19 10.