Süßer die Glocken nie klingen
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als in der Vorweihnachtszeit – diese Erfahrung machten auch die Würzburger Promis, die sich spontan dazu bereit erklärten für das Leporello Patenschaftsprojekt, das Kinderhaus St. Albert in der Lindleinsmühle, 100 Plätzchentütchen zum Nikolaustag zu füllen.
Und nicht nur das Füllen stand auf dem Plan, sondern auch das Backen der Plätzchen, das allen sichtlich Freude bereitete. Oberbürgermeister Georg Rosenthal erinnerte beim Fertigen seiner Vanillekipferl daran, dass er früher mit seiner Tante buk und zum guten Schluss die Schüsseln mit den Fingern auswischen durfte.
Ähnlich ging es
Anwalt Kay P. Rodegra, der sich in
seine Kinderzeit zurückversetzt
fühlte und das herzliche Lachen
seiner Uroma beim Backen seiner
Bären-Butterplätzchen im Ohr
hatte.
Asa Petersson, Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH, ihres Zeichens Schwedin, trug mit den Luziasemmeln, die tradionell zum schwedischen Lichterfest gebacken werden, internationales Flair in die Runde und heimste dafür staunende Blicke ein.
Auch Pianistin Michaela Schlotter nahm sich Anleihen in der Fremde mit ihren Alassio- Plätzchen, nach einem italienischen Rezept der Ur-Oma ihres Patenkinds.
Dem Fotokünstler Nobert Schmelz gefiel das haptische und sinnliche Erlebnis des Backens. Er vergaß beim Ausstechen seiner Zitronen-Orangen- Sternflocken völlig seine andere Profession das Fotografieren, daher gibt es 109 Plätzchen von ihm, jedoch keine „handgefertigten“ Fotos. Sich selbst in seiner Rolle und Funktion für ein paar Augenblicke vergessen, das gelang den Promis an diesem Nachmittag, an dem sie sich wie Kinder einfach am Machen und Tun erfreuten:
Es ist wie früher
an Weihnachten, stimmten
Hanna Rosenthal, Schirmherrin
Stadt für Kinder, Barbara Schöller,
Sängerin am Mainfranken
und Dr. Esther Knemeyer, Pressechefin
von E.ON Bayern, in den
Reigen ein. „Einfach ein schönes
Gefühl, sich kreativ zu vertiefen
und sich auf die stimmungsvolle
Zeit, die jetzt kommt, einzustimmen!“,
so der Tenor der drei
Zuckerbäckerinnen (Schwarz-
Weiß-Gebäck von Hanna Rosenthal
und Barbara Schöller
und Mandelbrot von Dr. Esther
Knemeyer).
Während der Plätzchenduft die Eventmanufaktur in Dettelbach, die Bernhard Reiser für den guten Zweck zur Verfügung gestellt hatte, erfüllte, hingen die fleißigen Bäcker ihren Gedanken nach und traten eine Reise in ihre Kindheit an: „Es ist unbelastet das Plätzchenbacken, weil man es mit einer heilen Welt verbindet“, so Verena Meierott, Mitbegründerin der Florian Meierott Stiftung und Elisenlebkuchenbäckerin.
Und auch Barbara Lehrieder, Stadträtin und Limetten- Kokos-Plätzchen-Bäckerin und Ilka Klose, Galeristin und Schneehäubchen-Bäckerin, genossen die Gemütlichkeit und Heimeligkeit beim adventlichen Backen und erinnerten sich an längst vergangene Tage beim Backen mit ihren eigenen Kindern als diese noch klein waren.
Apropos
Kinder, Philippe und Elise
von Dr. Esther Knemeyer, Paula
und Robert von Michaela Schlotter
und Alexander von Barbara
Schöller waren auch mit von der
Partie. Wenn sie nicht gerade die
ersten Exemplare der Plätzchen
testen mussten – und das Urteil
fiel gigantisch gut aus! – wurden
sie von Bärbel Deckler, Leiterin
des Kinderhauses St. Albert, und
Anja Hartmann, Erzieherin im
Kinderhaus St. Albert, betreut.
Kind sein dürfen in der Vorweihnachtszeit, das gelang an diesem Nachmittag beim Leporello-Backen für die Promis und auch für die Kinder von St. Albert! Oder um es mit den Worten Erich Kästners zu sagen: "Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt. Früher waren sie Kinder, dann wurden sie Erwachsene, aber was sind sie nun?
Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch!“