Auf das äußerst erfolgreiche
Schüler-Rhetorikprojekt
„Kannste reden, kannste mitreden“
der Rhetorik AG folgt das
Leonhard-Frank-Schreibprojekt
"Jungsein in Würzburg". Die
Stadtbücherei startete die Initiative
in Zusammenarbeit mit dem
Mainfranken Theater und der
Leonhard-Frank-Gesellschaft. Bis
zum 10. Dezember können sich
Hauptschulklassen aus Würzburg
hierfür bewerben.
Zehn Klassen werden dann
Anfang 2011 für einen Tag in
die Stadtbücherei eingeladen,
wo Schauspieler des Mainfranken
Theater Texte aus Leonhard
Franks Romanen „Das Ochsenfurter
Männerquartett“, „Links
wo das Herz ist“ und „Die Räuberband“
lesen. Die von Franks
Jugendzeit erzählenden Texte
sollen die Schüler inspirieren,
sich mehr als 100 Jahre nach
Leonhard Franks Jugend in
Geschichten, Gedichten und
Raptexten mit ihrem eigenen
Jungsein auseinanderzusetzen.
Nach dem Workshop ist bis Mai für die Textarbeit in den Schulen Zeit. Bei einer großen Abschlussveranstaltung werden im Frühjahr 2011 die besten Geschichte von Schauspielern des Mainfranken Theater gelesen, wobei ambitionierte Rapper ihre Texte auch selbst vorstellen dürfen. Schirmherrin des Projekts ist Hanna Rosenthal, die auch „Kannste reden, kannste mitreden“ der Rhetorik AG initiierte. Dieses 2008 geborene, unter anderem vom Kulturmagazin Leporello mitgetragene Projekt, das bislang mit vielen Aktionen auf sich aufmerksam machte, richtet sich ebenfalls an Achtklässler, allerdings schulübergreifend (Hauptschule, Realschule und Gymnasium). Beide Projekte fördern durch kreative und kooperative Bausteine eine positive Entwicklung von Jugendlichen. Unter dem Motto „Worte statt Fäuste“ lernen diese bei „Kannste reden, kannste mitreden“ zum Beispiel verstehen, warum es cleverer ist, die eigene Meinung verbal zu verteidigen und Konflikte gewaltfrei mit rhetorischem Geschick zu lösen, statt Fäuste fliegen zu lassen.
"Kannste reden, kannste mitreden" hat, ganz im Sinne des kritischen Demokraten und Pazifisten Leonhard Frank, eine etwas politischere Stoßrichtung. Jugendlichen wird Lust gemacht, sich mit Politik auseinanderzusetzen und über das Für und Wider diffiziler Probleme zu debattieren. Forciert wird dieser Gedanke durch das 1. Schülerwettreden im Sommer 2011. Der Redekönig (der Sieger, der aus dem Wettreden hervorgeht) darf im Rathaus vor dem Stadtrat und dem Oberbürgermeister parlieren. „Kannste reden, kannste mitreden“ ist langfristig angelegt - was bei der Literaturinitiative derzeit noch nicht klar ist. „Wir wollen zunächst den Erfolg der ersten Veranstaltung abwarten“, so Alexander Jansen vom Mainfranken Theater.
INFO: „Kannste reden, kannste mitreden" geht am 28. November um 13 Uhr im oberen Foyer des Mainfranken Theaters beim 2. Kinder- und Jugendtheatertag in eine neue Runde. Wer etwas zu sagen hat, sollte sich diesen Termin unbedingt vormerken. Schauspieler und Schauspielerinnen geben Hilfestellung bei den ersten verbalen Gehversuchen auf den Brettern, die die Welt bedeuten.
Weitere Informationen zum Projekt „Jungsein in Würzburg“ gibt es unter www.wuerzburg.de, über „Kannste reden, kannste mitreden“ steht Näheres auf der Seite www.schuelerwettreden.de und www.leporello-kulturmagazin.de.