Ernährungsberaterin Uschi Strohmeier über das Präbiotikum Apfelessig

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 07/2024)

„Apfelessig ist ein Präbiotikum“, erklärt Ernährungsberaterin Uschi Strohmeier. Als solches kann Apfelessig das Wachstum und die Aktivität von nützlichen Darmbakterien unterstützen. „Mit seiner mikrobiellen Wirkung fördert er die Verdauung und leitet schädliche Darmbakterien aus und ein Sättigungsgefühl ein“, so die Expertin. Zudem erhöhe Apfelessig die Insulin-Empfindlichkeit des Körpers und reguliere so auf natürliche Weise den Blutzuckerspiegel.

Durch die so wieder herstellte Homöostase (Gleichgewicht der physiologischen Körperfunktionen) sei auch der Säuren-Basen-Haushalt wieder im Lot. Game-Changer bei diesem Prozess seien die organischen Säuren des Apfelessigs. Ähnlich wie bei der Zitrone, werden die vom Darm verstoffwechselt und zur Energiegewinnung verwendet. „Und trotz des sauren Geschmacks hilft Apfelessig dabei, dass sich der Körper wieder im basischen Bereich einpendelt.“

Dem nicht genug ... „als Powerdrink für den Stoffwechsel kann Apfelessig beim Abnehmen helfen“, weiß Uschi Strohmeier. Dabei soll ein Esslöffel Apfelessig (am besten in Bioqualität) auf 250 Milliliter stilles Wasser zum Start in den Tag jeden Morgen getrunken werden. „Am besten über einen längeren Zeitraum als Kur“, sagt die Fachfrau aus der Theater-Apotheke. Von einer puren Einnahme des Apfelessigs rät Strohmeier ab: „Apfelessig pur zu sich genommen kann den Zahnschmelz schädigen und eine empfindliche Speiseröhre sowie den Magen reizen.“ Neben der Verwendung in der feinen Küche habe Apfelessig eine lange Historie im Einsatz für die Gesundheit: „Hippokrates, der Vater der europäischen Heilkunde, setzte ihn bereits bei infizierten Wunden ein und die Universalgelehrte Hildegard von Bingen schwor auf Apfelessig bei Leber-, Galle- und Nieren- Erkrankungen sowie bei Hautunreinheiten“, weiß Uschi Strohmeier. Nicht verwunderlich, denn Apfelessig enthält viele lebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Enzyme wie die Vitamine A, B1, B2, B6, C, E, Beta-Carotin, Folsäure, Kalium, Magnesium, Eisen, Natrium, Calcium, Phosphat, Fluorid, Jod, Zink, Kupfer und Selen.

Apfelessig entsteht durch Fermentation von Apfelsaft. Während dieses Prozesses wird der Zucker aus dem Apfelsaft durch Hefen und Bakterien in Alkohol umgewandelt und anschließend durch Essigsäurebakterien in Essigsäure. Das Resultat: Apfelessig!

Bildnachweis: Susanna Khoury

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