Das fast vergessene Papiertheater
aus dem 19. Jahrhundert
erlebt eine Renaissance. In
Kitzingen sorgen dafür Gabriele
Brunsch und Helga Kelber. Beide
haben je ein eigenes Papiertheater,
für das sie Stücke für Kinder
und Erwachsene entwickeln. Gemeinsam
präsentieren sie sich im
alten Kitzinger Beginenkloster.
„Anderwelt“ heißt die papierne
Miniaturbühne von Geschichtenerzählerin
Helga Kelber.
Die Albertshöferin arbeitet mit Hängekulissen, wodurch sie, wie bei einem echten Theater, die Tiefen des Raums ausloten kann. Gabriele Brunschs Theater „Der blaue Schleier“ arbeitet mit Schienen und dem Prinzip der perspektivischen Zeichnung, wodurch die perfekte, dreidimensionale Raumillusion erzeugt wird. Gabriele Brunsch malt und schreibt seit vielen Jahren Theaterstücke für den „Blauen Schleier“.
Großen Erfolg feierte sie unlängst mit dem Märchen „Der schönste Augenblick“. Das Stück, das von der Liebe und dem sich Verlieben handelt, begeistert Märchenliebhaber ab fünf Jahren. „Nachts, wenn Bubi schläft..." heißt das neueste Werk der Lyrikerin, das am 18. Dezember um 17 Uhr Premiere feiert. In dieser Weihnachtsgeschichte für Kinder ab sechs Jahren steigen zwei Spielmännchen nachts aus ihrem Geschenkkarton heraus - und müssen ein ganz unheimliches Abenteuer überstehen. Auch wenn beide Künstlerinnen stets für sich alleine an neuen Stücken stricken: Aufgeführt wird jede Geschichte gemeinsam, denn es braucht vier Hände, um das Publikum in eine Welt der Illusion zu entführen, die Kindheitserinnerungen weckt. War damals die Welt nicht noch geheimnisvoller, inspirierender und ruhiger? Vor allem die Ruhe zieht immer mehr Menschen ins Papiertheater hinein. Anders als im Fernsehen, fliegen die Bilder nicht hektisch vorbei. In aller Behutsamkeit entwickeln sich die Szenen vor dem Zuschauerauge.
INFO: www.derblaueschleier.de